Dokumentation unserer Arbeit
2008
11.11.2008
Jahrestreffen
16.10.2008 Moschee-Eröffnung
05.07.2008 Führung im Rohbau der Moschee
11.11.2008
Jahrestreffen
Etwas ruhiger ist es inzwischen um die Moschee in Heinersdorf geworden. Dass unsere Initiative nicht überflüssig ist, zeigten die Ereignisse zur Eröffnung des Gotteshauses vor einigen Wochen deutlich. Auf dem Jahrestreffen 2008 sprachen wir über Perspektiven im kommenden Jahr: Für 2009 wünschen wir uns Begegnungen – alltäglich, nachbarschaftlich, unaufgeregt und mit Interesse für das „normale Leben“ und die Kultur der jeweils „Anderen“.
16.10.2008
Moschee-Eröffnung
Am 16. Oktober 2008, dem Tag der Eröffnung der Ahmadiyya-Moschee in Heinersdorf, wurde als Zeichen für Toleranz und Vielfalt und gegen Ausgrenzung und Hetze ein buntes Band geknüpft und durch Heinersdorf getragen. Etwa 200 Menschen folgten trotz strömenden Regens dem gemeinsamen Aufruf der AWO Berlin-Nordost, der Grundschule am Wasserturm und der Zukunftswerkstatt Heinersdorf, der sich vor allem gegen eine für diesen Tag geplante so genannte Mahnwache der NPD vor der Moschee richtete. Das Band wurde ab 17 Uhr durch die Berliner Straße und die Romain-Rolland-Straße getragen und schließlich am Spielplatz an der Neukirchstraße an den Zaun geknüpft. Die Aktion, die unter dem Motto "Wir stellen uns quer!" stand, wurde unter anderem von den Pankower Bezirksverbänden der CDU, der FDP, der Grünen, der Linken und der SPD unterstützt. Angebändelt hatten u. a. Günter Piening, Integrationsbeauftragter der Stadt Berlin, Ralf Wenzel, Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Lindenberg, und Matthias Köhne, Bürgermeister von Berlin-Pankow. Auch die Initiative "Heinersdorf öffne Dich!" beteiligte sich daran. Zwei Tage zuvor hatte die NPD zwar ihre Demonstration abgesagt, nachdem vorab in der Presse über das geplante Band des Friedens in Heinersdorf und die breite Unterstützung berichtet worden war. Dafür fanden sich Mitglieder rechtsextremer Gruppierungen auf einer anderen Anti-Moschee-Demonstration an diesem Abend ein. Als Initiative "Heinersdorf öffne Dich!" begrüßen wir die Ahmadiyya-Gemeinde als neue Nachbarn in Heinersdorf. Wir wünschen ihnen und allen anderen Heinersdorferinnen und Heinersdorfern, dass das künftige Zusammenleben von gegenseitigem Respekt füreinander geprägt ist und die Gräben, die in den letzten beiden Jahren gezogen wurden, überbrückt werden.
05.07.2008
Führung im Rohbau der Moschee
Es war die letztmalige Gelegenheit, den Rohbau der Khadija Moschee in Augenschein zu nehmen. Die Lajna Immaillah, die Frauenorganisation der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, hatte zu einer Führung eingeladen. Etwa zwanzig überwiegend ältere Frauen aus interkulturellen Projekten, Lehrerinnen der jungen Ahmadis, interessierte Heinersdorferinnen und Aktive der Heinersdorfer Kantorei nahmen an der Veranstaltung teil, die mit einem üppigen Mahl im Gemeindezentrum Meteorstraße begann.
Im Laufe der Führung wurden alle Räume der Moschee gezeigt, von denen besonders die endlos wirkende, weiße Kuppel im Gebetsraum der Frauen beeindruckte. Anschließend wurden die öffentlichen Räume im Nebengebäude – Bibliothek und Tagungsraum – sowie die Wohnräume des Imam und des Hausmeisters besichtigt. Die Bibliothek wird übrigens öffentlich sein, sie enthält vorwiegend spirituelle Literatur in Arabisch und Deutsch. Für Kinder wird es Unterricht in Urdu, der pakistanischen Nationalsprache, geben.
Die Atmosphäre der begleitenden Gespräche war locker und anregend. Eine Frau aus der Ahmadiyya-Gemeinde bekundete, dass sie sich mit diesem Treffen ihrer Vision ein Stück näher sieht: In Heinersdorf einfach mal auf der Straße ein bekanntes Gesicht treffen und auf ein paar Worte stehen bleiben. Das habe bei ihrem Wohnort in Lichtenberg geklappt und in Heinersdorf nun wohl auch.
Nach der Eröffnung der Moschee im Herbst wird es weitere öffentliche Führungen geben. Die Termine werden über die Presse, den Gemeindebrief der Alten Pfarrkirche Pankow sowie über Kulturanzeiger publiziert.